Was braucht es für ein gutes Aufwachsen in der digitalen Welt? Mit zahlreichen Fachleuten und Gästen haben wir darüber im Deutschen Bundestag diskutiert. Weiter lesen

Was braucht es für ein gutes Aufwachsen in der digitalen Welt? Mit zahlreichen Fachleuten und Gästen haben wir darüber im Deutschen Bundestag diskutiert. Weiter lesen
Anlässlich der Debatte im Bundestag zur beruflichen Bildung in der digitalen Arbeitswelt am 07.11.2019 im Plenum des Bundestages erklärt Margit Stumpp, bildungspolitische Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion und Mitglied der Projektgruppe 3 „Anforderungen an berufsbildende Schulen“ der Enquete-Kommission Beruflicher Bildung in der digitalen Arbeitswelt:
“Die Enquete-Kommission Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt agiert – trotz guter interfraktioneller Zusammenarbeit – mutlos, wenn es darum geht, berufliche Schulen neu zu denken und Ideen abseits ausgetretener Pfade zu entwickeln. Doch die Arbeitswelt und mit ihr die Aus- und Weiterbildung stehen vor großen Herausforderungen; vor allem durch und mit der Digitalisierung. Deren Potenziale sind immens und müssen umgehend flächendeckend auch in den beruflichen Schulen genutzt werden. Der Enquete-Zwischenbericht “Anforderungen an berufsbildende Schulen” in der digitalen Arbeitswelt zeigt deutlich, dass die beruflichen Schulen weitergedacht werden müssen, im Bereich der Digitalisierung oder auch der Lehrkräfteausbildung. Berufliche Schulen werden noch stärker gebraucht als Kooperationspartner für das lebensbegleitende Lernen vor Ort. Die Enquete-Kommission wird ihrem Auftrag leider nicht gerecht, Handlungsempfehlungen für eine zunehmend digitalisierte Arbeitswelt zu entwickeln. Weiter lesen
Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) hat heute eine Studie vorgestellt, für die Schulleiterinnen und Schulleiter allgemeinbildender Schulen zur digitalen Ausstattung an ihren Schulen befragt wurden. Dazu erkläre ich als Sprecherin für Bildungspolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen:
“Die VBE-Umfrage zeigt wieder einmal eindrücklich, dass sich der Großteil unserer Schulen weiterhin in der Kreidezeit befindet. Die befragten Lehrerinnen und Lehrer stellen ihren Schulen im besten Fall ein mittelmäßiges Digital-Zeugnis aus und artikulieren sehr deutlich den Wunsch, in digitalen Zusammenhängen besser fort- und weitergebildet zu werden. Dem muss die Politik mithilfe ausgebauter Angebote Rechnung tragen.
Der endlich auf den Weg gebrachte Digitalpakt kann nur ein Anfang sein. Das ist auch die einhellige Meinung der befragten Lehrkräfte. Auch wenn das Kooperationsverbot nun leicht geöffnet wird, brauchen wir dringend mehr Kooperation zwischen Bund, Ländern und Kommunen. Die Finanzierung der Schule und ihre Ausstattung für die digitale Zukunft muss nachhaltig und verlässlich erfolgen, damit die Digitalpakt-Milliarden nicht verpuffen und teure Technik in den Schulen nicht ungenutzt verstaubt. Dazu gehört zwingend auch, dass technisches Fachpersonal an den Schulen angestellt wird, damit erfolgreicher digitaler Unterricht nicht von engagierten Lehrkräften abhängt, die guten Unterricht machen sollen, statt sich um WLAN und andere Technik zu kümmern.
Darüber hinaus sind auch die Schulen gefordert, wenn nicht längst geschehen, eigene Konzepte für die Bildung der Zukunft und in der digitalisierten Welt zu erarbeiten. Ohne pädagogischen Kompass hilft auch die teuerste Technik wenig.”
Das zweite Schuljahr beginnt und weiterhin fehlen tausende Lehrerinnen und Leher. Am stärksten betroffen sind Grund-, Förder- und berufliche Schulen . Viele Länder greifen zudem vermehrt auf Quer- und Seiteneinsteiger zurück, also Personen ohne Lehramtsstudium. Dazu erkläre ich heute als Sprecherin für Bildungspolitik:
“Die Zahlen zu den fehlenden Lehrkräfte sind weiterhin alarmierend. Die Zuständigkeit dafür liegt bei den Ländern, die seit Jahren zu wenige Lehrkräfte ausbilden und die Kapazitäten dafür nur langsam erhöhen. Aber das darf für den Bund keine Ausrede sein: Bildung als unsere einzige Ressource darf nicht im Kompetenzgerangel der politischen Ebenen zerrieben werden, sondern braucht eine gemeinsame Kraftanstrengung. Der Bund ist hier in der Verantwortung, statt nur in Beton auch in Köpfe und Personal zu investieren. Der gestern zusammengekommene Vermittlungsausschuss hat die Chance und Verantwortung, Kooperationsmöglichkeiten zu schaffen, damit Bund und Länder endlich an einem Strang ziehen für gute Bildung und die Zukunft unserer Kinder.
Dazu müssen wir auch den Lehrberuf attraktiver machen. Multiprofessionelle Teams können z.B. Lehrkräfte entlasten, Schüler*innen individuell besser fördern und über Ganztags- und Förderangebote die soziale Kluft verringern. Lehrkräfte sollen sich nicht um kaputte Technik kümmern müssen, sondern sich auf ihre Kernaufgabe konzentrieren können: Guten Unterricht halten und Kinder begleiten. Davon profitieren alle.”
Heute wurde eine Studie veröffentlicht, wonach Demokratielernen in vielen Schulen eine nur untergeordnete Rolle spielt. Befragt wurden Lehrerinnen und Lehrern nach ihrer Rolle in der Demokratievermittlung. Als Sprecherin für Bildungspolitik erkläre ich hierzu:
“Die aktuelle Studie zeigt eindrücklich, dass bei der Demokratiebildung an unseren Schulen noch Luft nach oben ist. Gerade vor dem Hintergrund zunehmender gesellschaftlicher Spaltung, aggressiver und verletzender Debatten und hate speech ist es dringend erforderlich, den Stellenwert der Demokratiebildung zu erhöhen. Geeignete Maßnahmen dafür wären, den Politikunterricht zu stärken, Lehrkräfte in ihrer Aus- und Weiterbildung dafür zu sensibilisieren oder Partizipationsmöglichkeiten für Lehrer*innen und Schüler*innen zu schaffen, um Selbstwirksamkeit in der Schule erlebbar zu machen.”
Zum heutigen Abschluss der Beratungen der Kultusministerkonferenz (KMK) erkläre ich als Sprecherin für Bildungspolitik der Grünen Bundestagfraktion:
“Ich danke der KMK ausdrücklich für ihr Engagement in der Demokratie- und Menschenrechtsbildung. Weiter lesen
Zur aktuellen Lehrerprognose der Kultusministerkonferenz (KMK) erkläre ich als Sprecherin für Bildungspolitik:
“Die Zahlen der KMK belegen einen längst bekannten und eklatanten Mangel an Lehrerinnen und Lehrern. Selbstverständlich liegt die Zuständigkeit dafür bei den Ländern, die seit Jahren zu wenige Lehrkräfte ausbilden und die Kapazitäten dafür nur langsam erhöhen. Aber das darf keine Ausrede sein: Bildung als unsere einzige Ressource darf nicht im Kompetenzgerangel zerrieben werden, sondern bedarf einer gemeinsamen Kraftanstrengung. Der Bund ist hier in der Verantwortung, statt nur in Beton auch in Köpfe und Personal zu investieren. Mit der laufenden Grundgesetzänderung muss das Kooperationsverbot fallen, damit Bund und Länder endlich an einem Strang ziehen für gute Bildung und die Zukunft unserer Kinder.
Zudem müssen wir der Beruf attraktiver machen. Mithilfe multiprofessioneller Teams können wir Lehrer*innen entlasten, Schüler*innen individuell besser fördern und über Ganztags- und Förderangebote die soziale Kluft verringern. Lehrkräfte sollen sich nicht um kaputte Technik kümmern müssen, sondern sich auf ihre Kernaufgabe konzentrieren können: Guten Unterricht machen.”
Das Statement wurde unter anderem von der Freien Presse, der Rheinpfalz, dem Mannheimer Morgen und der Siegener Zeitung aufgegriffen.
Eine selbsternannte Alternative plant nun auch in Baden-Württemberg einen “Pädagogen-Pranger“. Schüler*innen sollen melden, wenn Lehrer*innen sich kritisch zur AfD äußern. Mich erinnert dieser Ansatz an die schwärzesten Kapitel der deutschen Geschichte. Weiter lesen